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Wie liest man einen Energieausweis?
26. Februar 2025
Der Energieausweis ist ein wichtiges Dokument, das die energetische Qualität eines Gebäudes bewertet. Er hilft Mietern und Käufern, den Energieverbrauch einzuschätzen und Gebäude miteinander zu vergleichen. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) regelt dabei die Inhalte und Berechnungsmethoden.
Zwei Arten von Energieausweisen
Es gibt zwei unterschiedliche Arten:
- Energieverbrauchsausweis: Dieser basiert auf dem tatsächlichen Energieverbrauch der Bewohner. Die Werte werden aus den Heizkostenabrechnungen der letzten drei Jahre ermittelt, wobei längere Leerstände auch berücksichtigt werden. Das Nutzerverhalten beeinflusst das Ergebnis stark, während die Bauweise des Gebäudes eine untergeordnete Rolle spielt.
- Energiebedarfsausweis: Hier wird nicht der tatsächliche Verbrauch, sondern der theoretische Energiebedarf des Gebäudes berechnet. Faktoren wie Bauweise, Wärmedämmung, Fensterqualität und Heiztechnik fließen in die Berechnung ein. Je besser die Dämmung und die technische Ausstattung, desto geringer ist der berechnete Energiebedarf. Das tatsächliche Nutzerverhalten spielt hier keine Rolle.
Inhalte und Bewertung
Auf der ersten Seite des Energieausweises stehen allgemeine Angaben zum Gebäude, wie Adresse, Baujahr, Anzahl der Wohnungen sowie Informationen zur Heizungsanlage.
Ein zentrales Element ist die Farbskala von Grün bis Rot, die den Energiebedarf und die Energieeffizienzklasse anzeigt:
- Grün: Gebäude mit niedrigem Energieverbrauch (energetisch effizient).
- Rot: Gebäude mit hohem Energieverbrauch (weniger effizient). Besonders unsanierte Altbauten befinden sich meist im roten Bereich.
Zusätzlich werden folgende Werte dargestellt:
- Endenergiebedarf/-verbrauch: Dieser bezeichnet die Energiemenge, die jährlich für Heizung, Warmwasser und Lüftung benötigt wird.
- Primärenergiebedarf/-verbrauch bildet den gesamten Energieaufwand ab, der benötigt wird, um den Energiebedarf eines Gebäudes zu decken. Es wird der eingesetzte Energieträger und dessen CO₂-Emissionen berücksichtigt, wobei der Bedarf/Verbrauch mit festgelegten Faktoren (z. B. Strom 1,8, Öl 1,1, Holz 0,2) multipliziert wird.
Bedeutung für die Praxis
Während der Energiebedarfsausweis eine objektive Grundlage für energetische Vergleiche bietet, hängt der Verbrauchsausweis stark vom Verhalten der Bewohner ab.
Es ist auch zu beachten, dass beim Einsatz bestimmter Energieträger z. B. Holzpellets, der Energieausweis einen niedrigen Primärenergieverbrauchswert ausweist, dennoch können die realen Heizkosten in einem schlecht gedämmten Haus hoch sein.
Wichtig ist: Die Werte aus dem Energiebedarfsausweis können nicht direkt mit den Werten aus dem Energieverbrauchsausweis verglichen werden.
Im Energieausweis können zudem Modernisierungsempfehlungen enthalten sein, die Vorschläge zur Verbesserung der Energieeffizienz geben.
Weitere Informationen zum Energieausweis und wie man die zu erwartenden Heizkosten anhand des Verbrauchsausweises überschlägigen berechnet, finden Sie hier.
